EMW Steinbergkirche 2020 erfolgreich beendet

Mobilität für Alle

Die Europäische Mobilitätswoche 2020 in Steinbergkirche vom 16. bis zum 22. September ist Geschichte.

Die Woche stand unter dem Motto „Klimafreundliche Mobilität für Alle„. Die Initiative Mobilitätswende Steinbergkirche hatte sich für die Teilnahme gegenüber der Gemeinde ausgesprochen. Steinbergkirche war mit der Anmeldung die kleinste Gemeinde in Europa in diesem Jahr. Für das Team der ZehnZebras war es die erste Veranstaltungswoche, die zu planen und durchzuführen war.

Eröffnung der Europäischen Mobilitätswoche 2020

Sie wurde am 16.09. gestartet mit einer offiziellen Ansprache durch die ZehnZebras vor dem Amtsgebäude. Ein Vertreter des Gemeinderats war anwesend.

Neben der Eröffnung sollte auch eine Fahrradstraße temporär eröffnet werden.

Unter den Auflagen der Genehmigung des Kreises schien uns das nicht zielführend zu verwirklichen. Wir bleiben dran und hoffen, bald einen sicheren Radweg für Grundschüler und Touristen anbieten zu können.

Dorfkino in Groß-Quern

Am Donnerstag, den 17.09.2020, konnten 35 Teilnehmer (mehr konnten nicht in Saal rein aufgrund der CORONA-Beschränkungen) den Film „Besser Welt oder Nie“ über einen jungen Mann, der sich entschieden hatte, mit dem Fahrrad – ohne E-Motor – um die Welt zu radeln, ansehen. Alle Teilnehmer waren von der Tour und den Eindrücken aus verschiedensten Ländern begeistert.

Die Zuschauerwarten gespannt auf die Ankündigung und den Film im Dorfkino Groß-Quern

Thematischer Spaziergang – Barrierefreiheit

Das Sanitätshaus Schütt & Jahn rückte am Freitag, den 19.09.2020, an und entlud eine Reihe von Fahrzeugen zur Unterstützung von mobilitäts-eingeschränkten Personen. Kurz nach 15:00 Uhr war dann Start für eine Runde durch das Zentrum von Steinbergkirche, organisiert vom Seniorenbeirat Steinbergkirche.

Auf dem Rundgang wurde etliche Hindernisse für Rollatoren und Rollstühle entdeckt. Die Apotheke reagierte sofort und versetzte einen Aufsteller, so dass Senioren mit ihrem Rollator einwandfrei „einfahren“ konnten.
Details der Ergebnisse sind auf der Seite des Seniorenbeirats Steinbergkirche zu finden.

e-Mobilität – Ausstellung und Probefahrten am 19. September

RENAULT-Hartwigsen hatte früh am Morgen des Samstags zwei batteriebetriebene Autos und e-Fahrräder aufgebaut.

Dazu kam noch ein Privat-Fahrzeug für den Stadt- oder Ortsverkehr, ein Twizy.

Aber auch Fahrrad-Petersen aus Flensburg war frühzeitig anwesend und lud einige Lastenräder mit e-Antrieb aus.

Diese wurden auch gleich in Beschlag genommen und Probe gefahren.

Mama und Sohn bewiesen, dass man mit einem Lastenrad hervorragend fahren kann. Auch andere Mütter und Väter kamen mit diesem Lastenrad mit e-Motor hervorragend zurecht.

Lastenrad mit besonderem Charakter: chike

Hier kann eine Arretierung gelöst werden, so dass man auch in der Stadt um enge Kurven fahren. Räder und Rahmen sind bis zu einem Grad schwenkbar.

Sonntags-Fahrradtour durch die Gemeinde

Um 14:00 Uhr startete eine Gruppe von 32 Teilnehmern zu der Fahrradtour für die ganze Familie von dem Platz vor dem Amtsgebäude. Jedoch nicht ohne die mahnenden Worte von Dagmar zu Pandemie-Regeln, Verkehrsregeln und der eigenen Verantwortung.

Nicht nur die Sonne machte diese Tour zu einem besonderen Erlebnis, sondern auch die Strecke mit Auf und Ab. – Der Norden ist eben nicht nur flach wie ein Ententeich.

Nach einer Erfrischung mit möglichem Toilettengang am Jugend-Bildungszentrum Scheersberg ging es weiter zur dänischen Schule in Hattlund. Der Schulleiter erklärte – wie schon so oft in den letzten Jahren – die Notwendigkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B199 in diesem Bereich, um den Kindern aus den nördlichen Orten einen sicheren Schulweg, aber auch den anderen Radfahrern einen sicheren Überweg über die Bundesstraße zu ermöglichen.

Fahrradprüfung für Grundschüler

Am Montagnachmittag war Fahrradspaß für die Schüler der 4.Klasse auf dem Schulhof und auf der Straße angesagt. POK Jaekel hatte sich angeboten, für Schüler mit bestandener Theorieprüfung die Fahrprüfung nachzuholen.

Nach einem ersten Austoben begann nach Ankunft des Polizisten dann auch schnell der Ernst der Veranstaltung: Jede Schülerin und jeder Schüler mussten ihr Fahrrad vorführen und selbst feststellen, ob dieses denn auch verkehrssicher ist. Wenn alles in Ordnung war, gab’s eine Plakette – ggf. auch für Mama’s Fahrrad.

Kreisverkehr, Schlangenlinien, Anzeigen des Abbiegens und nach hinten schauen waren die nächsten Prüfungen auf dem Schulhof, bevor es endlich auf die Straße ging.

Nach korrektem Fahren auf den Straßen Hattlundmoor und Holmlück folgte die erste Nervenprobe beim Einbiegen auf die Westerholmer Straße im Feierabendverkehr – jeder einzeln. Der Höhepunkt der Übungen war dann das Links Abbiegen an der Ampelkreuzung auf den kombinierten Rad-/Gehweg Richtung Einkaufszentrum. Auch dies meisterten alle Teilnehmer hervorragend – wenn auch mit Schweiß auf der Stirn unter dem Helm.

Alle Jungen und Mädchen waren von der Schulung begeistert, am Ende durfte der einzige Junge mit bestandener Theorieprüfung dann auch seine praktische Prüfung ablegen. Er ist jetzt stolzer Besitzer eines Fahrrad-Führerscheins.

Podiumsdiskussion beim Jugend-Bildungszentrum Scheersberg zum Abschluss

Bürgermeister Erichsen bedankte sich zu Beginn bei den ZehnZebras für die Organisation und allen Teilnehmern für eine rundum gelungene Woche. Nach einem Abriss über die vergangene Woche übergab er das Mikrofon an den Direktor des Jugend-Bildungszentrums, Carsten Biermann, der sich für die Leitung der Diskussionen bereit erklärt hatte.

Der große Saal im Jugend-Bildungszentrum Scheersberg war fast ausgebucht

Es begann mit einer Diskussion zum Radwegenetz in der Region Schleswig-Flensburg. Angetreten waren dazu Frau Hannah Köster von der Stadt Flensburg, Fachbereich Stadtentwicklung, und Herr MdL Andreas Tietze, Verkehrspolitischer Sprecher von Bündnis90/Die Grünen.

Eine der Kernfragen war, wie die Stadt Flensburg den Tausenden von Pendlern den öffentlichen Nahverkehr, aber insbesondere die Fahrradnutzung schmackhaft machen möchte.

Die Stadt Flensburg unternimmt bereits viele Anstrengungen, um die Pendler mit dem Rad in die Stadt zu bringen, hat aber noch Lücken in der Abstimmung mit dem Kreis Schleswig-Flensburg. Das derzeitige Radwegenetz im Land reicht nicht aus, um Pendler auf das Rad zu bewegen.
MdL Tietze betonte mehrfach, dass das Land gerade am 22.09.2020 ca. 30 Mill. Euro für den Radweg-Ausbau genehmigt hatte. Es ist am Kreis und den Kommunen, jetzt schnellstens in die Planung und Realisierung zu gehen.

Werner Schweizer, Bürgermeister von Klixbüll, und Timo Wiemann von der Koordinierungsstelle Dörpsmobil EKSH in Kiel waren die Partner in der Diskussion zum Dörpsmobil.

Klixbüll hat es mit den Einnahmen aus der Windenergie in der Region sicher einfach, sich Elektro-Fahrzeuge anzuschaffen und zu betreiben.

Bürgermeister Schweizer wies daraufhin, dass die Gemeinde ein Baugebiet mit der Nutzung von CarSharing ausgewiesen hat, so dass Bewohner von 28 Häusern sich ein oder mehrere Autos teilen können. Dazu wird ein zentraler Platz im Baugebiet mit Ladesäulen errichtet.

Herr Wiemann erwähnte, dass sich die Zahl von Dörpsmobilen im Land Schleswig-Holstein gesteigert hat, auch weil viele sich ein Zweitauto auf dem Land nicht leisten wollen oder können.

Frau Elke Bielfeldt, Gemeindevertreterin in Husby, und Herr Torsten Düwel von der Regionalentwicklung Kreis Schleswig-Flensburg hatten sich zur Diskussion über das Dorfshuttle bereit erklärt.

Frau Bielfeldt erklärt, dass das Ziel war, die fehlenden Querverbindungen zu den Bushaltestellen bzw. dem Bahnhof mit dem Dorfshuttle abzudecken.

Beim Start waren nur einige wenige Haltestellen für das Dorfshuttle eingerichtet worden, dies führte zu wenig Akzeptanz. Dazu kam das Angebot zu den Fahrzeiten des ÖPNV rechtzeitig an den Haltestellen zu sein. Heute sind insgesamt fast 60 Haltestellen definiert, dazu auch Sportstätten in Munkbrarup – mit wesentlich größerer Auslastung.

Herr Düwel ergänzte die Aussagen, führte aber auch aus, dass das Dorfshuttle derzeit nur über Pilotprojekte installiert ist. Eine flächendeckende Einführung steht noch in den Sternen.

Fazit

Es war die erste Veranstaltungswoche, die von den ZehnZebras organisiert worden war. Wir sind jedoch mit dem Ergebnis rundherum zufrieden und hoffen, auch im nächsten Jahr die Europäische Mobilitätswoche für unsere Gemeinde planen zu dürfen.

Wir danken allen Ausstellern für die Unterstützung und insbesondere den Teilnehmern und Gästen aus der Gemeinde und dem Nahbereich für ihr/euer Interesse.

Wir suchen weiterhin Mitstreiter – wenn Sie / ihr bei uns mit machen wollt meldet euch hier an

Wir sind gespannt auf ihre Kommentare – bis zur nächsten Aktion